Hochzeit während Covid-19

Momentan bleibt niemand von den Konsequenzen des Covid-19 Virus verschont. Die Medien sprechen von Kurzarbeit, Überstunden, unerwartetem Homeschooling, kurz gesagt: von der Wirtschaft. Dass lang-erwartete und erträumte Pläne, wie eine Hochzeit, in’s Wasser fallen und die damit verbundenen Emotionen werden nur in Nebensätzen erwähnt. Die Gesten, die die Ausbreitung von Corona eindämmen sollen, verhindern dass viele Hochzeiten wie geplant durchgeführt werden können. Das heisst aber nicht, dass eure Hochzeit abgesagt werden muss. Mit ein bisschen Flexibilität und Kreativität kann jedes Brautpaar eine für sich passende Alternative finden.

Nicht das Ende, sondern eine Chance

Mit diesem Blogbeitrag möchte ich euch Mut zusprechen und Ideen geben, wie man eine Hochzeit während Covid-19 noch angehen könnte. Die Hochzeit von R. & N. soll illustrieren, dass eine abgesagte Trauung noch nicht das Ende der Traumhochzeit ist, sondern vielleicht sogar eine Chance.

Eure Hochzeit ist abgesagt? Oder besser gesagt: eure Dienstleistenden sind nicht essentiell und haben ihre Geschäfte geschlossen, es dürfen sich nicht mehr als fünf Leute versammeln (da haben wir ja noch nichtmal die beiden Elternpaare mit dabei…) und es gilt 2m Abstand zwischen allen Anwesenden einzuhalten. Die Schutzmassnahmen gegen den Coronavirus verunmöglichen eine “normale” Hochzeit. Ihr seht euch also gezwungen, die Hochzeit, so wie ihr sie über Monate, vielleicht sogar über Jahre geplant habt, abzusagen. 

Glück im Unglück – komme was wolle

Es ist schwierig, nicht zu wissen, wann man sich das langersehnte Versprechen, sich ein Leben lang zu lieben, geben kann. Dieses Unwissen kann für manche schwer zu ertragen sein. R. & N. hatten Glück im Unglück: die zivile Trauung konnte durchgeführt werden. Allerdings nur mit Trauzeugen als Gäste und nicht wie geplant die nahe Familie. Aber die Zeremonie, die sich ein paar Tage später mit etwa 150 Gästen in der Kirche abspielen sollte, musste leider abgesagt werden. Und dann auch das ausgiebige Apéro und das anschliessende Festessen an der Aare.

R. sagt dazu: “Für mich war von Anfang an klar, dass ich so oder so am vorgesehenen Tag  in meinem Brautkleid heiraten möchte. Komme was wolle! Für meinen Partner war es schwieriger. Er hätte so gerne seine Freunde und Familie dabei gehabt und mit ihnen den ganzen Tag verbracht. Er brauchte etwas mehr Zeit, um sich an den neuen Plan zu gewöhnen. Auch, weil er niemanden enttäuschen wollte. Für mich stand vor allem im Fokus, dass ich einfach heiraten und diesen intimen Moment mit ihm erleben wollte. Egal wie, egal wo!”

Blick auf Thunersee statt Kirche

Ziemlich schnell haben R. & N. sich also darauf festgelegt eine Hochzeit im “Elopement”-Stil zu feiern. R. war schon immer begeistert von dieser Idee, war aber gebremst davon, dass man doch nicht klammheimlich heiraten “darf”. Mit dem Corona Virus hatte das Paar aber einen guten Vorwand. Sie entschieden sich für eine eine Location mit Blick auf den Thunersee und die Berge. Ohne die Wände eines Gebäudes konnte der 2m Abstand auch einfach eingehalten werden.

Weniger Gäste – mehr Zeit um den intimen Moment zu geniessen

Die ursprünglichen Hochzeitspläne von R. & N. wurden zwar über Bord geworfen, jedoch nicht das Versprechen ihr Leben miteinander zu verbringen und sich zu lieben. So geniesste R. den stressfreien Morgen. Denn anstelle zum Coiffeur zu gehen, verbrachte sie den Morgen bei sich zu Hause, begleitet von ihrer Familie. Den Bräutigam sah sie erst, als sie als Letzte den steilen Bergweg hoch lief und der “first-look” erfolgte. “Ein magischer Moment!” Darauf folgten ein paar Lieder, begleitet von einer Gitarre, und eine kurze Trauung mit ihrem Pastor. Natürlich darf das persönliche Trauversprechen nicht fehlen, welches sie einander von Musik begleitet vorgelesen haben. ”Total emotional!” Die Brautführer haben ihren Job super gemacht, indem sie ein Apéro vorbereitet haben. Das frisch getraute Paar konnte also doch anstossen! Anschliessend hatten R. & N. ein Shooting mit ihrer Fotografin, denn dieser Moment soll natürlich festgehalten werden. In diesem Falle bieten die Fotos eines Elopement Shootings nicht nur eine wunderschöne Erinnerung, sondern auch die Möglichkeit, dass der spezielle Tag mit allen, die nicht dabei sein konnten, geteilt werden kann.

Nichts hat gefehlt – nichts war zu viel

R. & N. fuhren zurück in ihre neue, gemeinsame Wohnung, die von der Familie geschmückt wurde. Überall hingen Fähnchenketten. Endlich konnten ihnen die Eltern gratulieren! Für die war es nämlich nicht ganz einfach, diesen besonderen Tag im Leben ihrer Kinder nicht mit ihnen verbringen zu können. 

Abends kochten der Bruder von R. und seine Freundin für das frisch vermählte Paar ein Candlelight Dinner, worauf sie von ihrer Schwester und dessen Mann abgeholt wurden. Mit verbundenen Augen wurden sie an einen Ort gebracht, an dem zwei Himmelslaternen für sie bereitstanden.

“Dieser romantische Abschluss rundete den Tag noch ab. Ich kann mir keine schönere Hochzeit vorstellen, als wir sie erlebt haben! Nichts hat gefehlt, nichts war zuviel, alle haben sich sooo ins Zeug gelegt und uns mit vielen Kleinigkeiten und Liebe überrascht. Ich würde allen raten, so zu heiraten!”

Flittern in den Bergen statt auf La Réunion

Anstatt der geplanten Flitterwochen in La Réunion haben R. & N. 6 Tage in einer Alphütte in Adelboden verbracht. “Auch die Flitterwochen waren sehr toll, einfach anders als geplant.”

Nachfeiern als Sommerparty

Irgendwann, wenn sich die Lage beruhigt hat, will das junge Paar ein grosses Fest nachfeiern. Vielleicht im Stil einer Sommerparty, bei welcher sich die geladenen Gäste und sie in Schale werfen und die vielen geplanten Beiträgen doch noch mit ihnen geteilt werden können. So stell sich R. das im Moment vor.

Lebe im Moment, mach dir keine Sorgen und das beste daraus

Was kann man aus so einer Erfahrung lernen? R. sagt: “Dass man im Moment leben soll, dass man sich keine Sorgen machen muss und Schritt für Schritt vorgehen soll und das Leben einfach so nimmt wie es kommt und das beste daraus macht. Ich habe vor allem auch sehr viel Flexibilität gelernt und wurde entspannter. Das hätte ich nicht erwartet, da ich sonst ziemlich vorausplanend und organisiert bin. ”

R. ratet anderen Paaren dasselbe zu tun: “Sucht euch einen besonderen Ort aus, an dem ihr gerne seid. Überlegt euch gut, welche lieben Leute ihr an eurem Hochzeitstag unbedingt sehen möchtet und überlegt euch, wie ihr dies möglich machen könnt. Lasst euch den besonderen und einzigartigen Moment nicht nehmen und geniesst es einfach! Bleibt flexibel und nicht starr in euren Vorstellungen.”

Planänderungen können auch positiv sein

Manchmal können Planänderungen schwierig zu verdauen sein und in uns verschiedene unangenehme Gefühle auslösen, wie Frust oder Wut. Bleibt man aber flexibel, findet man garantiert neue Lösungen. Und wer weiss, vielleicht könnt ihr euch sogar einen Wunsch erfüllen, der sonst kein Platz gefunden hätte. Den wie R. richtig erkannt hat, kann es für die Familien und Angehörigen schwierig sein, den Entscheid für ein “Elopement” zu verstehen und gutzuheissen. Der Covid-19 Virus kann also ein super Vorwand sein, den Traum von einem Elopement zu erfüllen. 

Buchungen für 2021

Das Elopement kann eine super Alternative zu einer abgesagten Hochzeit sein. Ich würde euch sehr gerne an eurem wunderschönen Tag begleiten. Vielleicht ist das aber nicht ganz euer Stil? Keine Sorge! Die Hochzeit muss zum Brautpaar passen. Wenn euch ein ausgiebiges Fest wichtig, zögert nicht, es auf Ende Jahr zu verschieben. War es wichtig für euch im Frühling oder Anfang Sommer zu heiraten? Kein Problem, verschiebt es um ein Jahr! Ich nehme auch schon Buchungen für nächstes Jahr an, wahrscheinlich werden in 2021 deutlich mehr Paare heiraten – reserviert also schon mal euren Fotografen. 

Eindrücke sind leichter zu verarbeiten

Für andere, wie für R. auch, ist es aber wichtig, diesen langerwarteten intimen Moment der Trauung nicht weiter hinauszuzögern. Wenn das nicht Grund genug für ein Elopement ist, dann vielleicht, dass es bestimmt einfacher zu verarbeiten ist, weil nicht so viele Eindrücke auf einen wirken. R. : “Das schönste an unserer Hochzeit war, dass wir so richtig im Moment drin waren.”

Den genau das kann bei einem herkömmlichen Hochzeitfest oft schwierig sein. Man ist überwältigt von all den Gesichtern, den Emotionen, den Beiträgen, der Musik. All die Eindrücke, die man während des Hochzeitstages erlebt, sind nicht einfach wahrzunehmen und zu geniessen. Oftmals sagen Hochzeitspaare, dass sie gar nicht so viel von ihrem langersehnten Fest mitgekriegt haben. Und was ist noch trauriger als eine abgesagte Hochzeit? Eine Hochzeit die nicht von A-Z genossen wurde!

Es gibt immer eine Lösung

Wenn ihr also Ende des Sommers heiratet und noch nicht wisst, ob eure Hochzeit von der Corona-Krise betroffen sein wird, keine Sorge! R. & N. haben last-minute ihre Pläne geändert und eine Traumhochzeit verbracht. Trotz, oder gerade wegen des Covid-19. Es gibt immer eine Lösung! In der Zwischenzeit: erinnert euch gegenseitig, warum ihr euch liebt und heiraten wollt!